9 - Die Eich
Die „Eich“
In der Eich wurden die Weinfässer geprüft und ihr Inhalt mit Hilfe von bestimmten Messgeräten bestimmt. 1886 Bau des Gebäudes über dem bestehenden Wasserreservoir. 1887 Übernahme des Eichgeschäfts von den Büttnern durch die Gemeinde, Betrieb bis 1912, danach Milchsammelstelle. Im sanierten Gebäude seit 2012 Infotafeln zum Eichvorgang.
Details
Die Eich
Das Eichhaus oder die Aich (Schreibweise vor der Rechtschreibreform) wurde 1886 über dem Wasserreservoir derGemeinde gebaut. Das Wasserreservoir wurde mit Quellwasser gespeist und dieses läuft nach der Flurbereinigung unterirdisch bis zum Reservoir. Es entstand 1885 auf Initiative von Wilhelm Friedrich Sattes. Das Wasser war zum Feuerlöschen wichtig und sollte dann auch zum Eichen der Weinfässer benutzt werden.
Das Eichen der Weinfässer war in einem Weinhandelsort sehr wichtig und wurde zuerst von den Büttnern im Ort durchgeführt. Es gab damals fünf Büttnermeister und sechs Weinhändler. Genaue Anweisungen zum Sichten der Fässer, zum Nässen waren festgelegt.
1887 übernahm die Gemeinde das Eichgeschäft.
Um die Weinfässer zu eichen, wurde das Wasser aus dem Reservoir zum Messen des Inhalts der Fässer genutzt.
Die Anschaffung eines Kubiziergerätes diente zur genauen Messung des Fassinhalts.
Wein wurde damals in Fässern und nicht in Flaschen verkauft.
Da die Einnahmen aus dem Eichgeschäft zu Beginn des 20.Jahrhunderts rückläufig waren, wurde 1913 die gemeindliche Fasseichanstalt aufgehoben.
Wahrscheinlich wurden die Fässer zu einem staatlichen Eichamt in Kitzingen gefahren.
Das Gebäude diente nach dem 2.Weltkrieg als Milchsammelstelle und zur Aufbewahrung der Milchentrahmungszentrifugen. Das Wasser des konnte zur Kühlung verwendet werden.
Heute dient das Häuschen als Ausstellungsraum und informiert über die ursprünglichen Funktionen.
(Quelle: Wolfgang Döring: Buchbrunn Geschichte und Geschichten)
Foto: alte Bilder Nr. 560