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Ausgrabungen Baugebiet

Das Neubaugebiet wurde im Jahre 2000 ausgewiesen und umfasst eine Fläche von ca. 3,2 ha mit heute 40 Bauplätzen. Die Erschließung des Baugebiets wurde öffentlich ausgeschrieben und im März 2001 vergeben. Und dann kam es für die Gemeinde zum „Super-Gau“:
Anlässlich der Baustelleneinweisung zu den Tiefbauarbeiten ordnete das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege an, dass die Erschließungstraße für das Baugebiet aus Denkmalschutzgründen nur mit Bagger abzuziehen sei. Am 3. April 2001 wurde eine sofortige Baueinstellung bei der Unteren Denkmalschutzbehörde beantragt. Hintergrund waren zahlreiche Bodenfunde.

Im Baugebiet lag eines der bedeutendsten Bodendenkmäler jungsteinzeitlicher Funde. Dieser Fund war aus wissenschaftlicher Sicht hochrangig. In Unterfranken hatte es bisher keine weiteren Funde dieser Art gegeben! Ja, aus archäologischer Sichtweise ein „wunderbares“ Betätigungsfeld. ABER: Die Gemeinde Buchbrunn hatte zu diesem Zeitpunkt bereits rund 1,4 Mio. DM für ein Baugebiet investiert, zudem waren Forderungen der Erschließungsfirma wegen Einstellung der Baumaßnahmen zu erwarten.

Hans Gernet



Erster Bürgermeister Hans Gernet war
von 1966 bis 2001
ehrenamtlicher Erster Bürgermeister.

Sein Herz schlug stets für die Gemeinde. Er opferte sich bis zu seinem Tod immer zum Wohle Buchbrunns und seiner Bürger auf; seine eigenen Interessen stellte er dabei vollkommen zurück.

Das Baugebiet ist nach ihm benannt.

Noch im April 2001 fanden dann „Krisensitzungen“ mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde statt. Die Gemeinde sah sich finanziell nicht imstande, die Ausgrabungen auf ihre Kosten vorzunehmen, die nach Sicht der Dinge im öffentlichen Interesse und im Interesse der Kulturdenkmalpflege lagen. Und so wurden in diesen Besprechungen regelrecht Köpfe „heißgeredet“.
Am 15. Mai 2001 fand sich dann in einer großen Gesprächsrunde im Landratsamt Kitzingen eine für alle Beteiligten annehmbare Lösung: Der Generalkonservator der Denkmalpflege sagte der Gemeinde zu, dass er sich für eine Finanzierung der Ausgrabung einsetze, wenn die Gemeinde Buchbrunn sich im Gegenzug verpflichte, einen Kostenanteil von 50 % zu tragen.
Und so wurde es gemacht!

Die Gesamtkosten der Ausgrabung beliefen sich auf ca. 360.000 EUR, 50 % der Kosten trugen z. B. Zuwendungsgeber wie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz oder die Bayerische Landesstiftung, den Rest die Gemeinde.

Am 31. Mai 2002 wurden die Ausgrabungsarbeiten abgeschlossen.