Ehrenamtspreis für Geschichte in Buchbrunn e.V.
Der Landkreis kann stolz sein auf seine Ehrenamtlichen, die dafür sorgen, dass sich unsere Welt zum Positiven ändert. Das sagte Landrätin Tamara Bischof beim Empfang zum Tag des Ehrenamts.
"Der Landkreis Kitzingen kann stolz auf seine vielen Ehrenamtlichen, die offensichtlich genau nach diesem Motto handeln und aktiv, engagiert und ausdauernd dafür sorgen, dass sich unsere Welt zum Positiven ändert", sagte Landrätin Tamara Bischof beim Empfang zum internationalen Tag des Ehrenamt im Landratsamt.
Die vielfältigen Ausprägungen des Ehrenamts würden es nötig machen, bei den Empfängen des Landkreises Schwerpunkte zu setzen und einen kleinen und überschaubaren Bereich herauszupicken. Heuer bildete der Bereich Bildung, Kultur und Brauchtum den Schwerpunkt. Das Brauchtum werde überall gelebt und gepflegt und Tradition und Brauchtum würden immer mehr als Rückkehr zu den eigenen Wurzeln gesehen. Mit Kultur sei im weitesten Sinne alles gemeint, was der Mensch selbst gestaltet, von der Pflege geistiger Güter wie Theater, Musik, Schauspiel bis hin zu Lesungen und Vorträgen. Die Vielfalt des Ehrenamts im Bereich, Bildung, Kultur und Brauchtum zeige sich in der Bandbreite der 21 eingereichten Vorschläge, die von den Kommunen kamen. Die Aktivitäten reichen von Musikaufführungen über Museumspädagogik, Chronisten- und Archivtätigkeiten, Burschenschaften, Posaunenchöre, Karnevalsvereine, Lesepaten, den Engagement in kulturhistorischen Arbeitskreisen oder im Siedlerverein. Tamara Bischof betonte vor den Bürgermeistern aus dem Kommunen der Preisträger, dass die strukturellen Bedingungen und ehrenamtliches Engagement hinterfragt und verbessert werden müssten, damit Ehrenamtliche Freude an ihrer Tätigkeit haben und Respekt und Anerkennung finden. Deswegen hatte Bischof beim Ehrenamtsempfang im Frühjahr der bayerischen Sozialministerin Kerstin Schreyer bei der Ehrenamtsgala mit auf den Weg gegeben, eine bessere Anerkennung von Ehrenamtlichen im Rahmen des Freistellungsgesetzes für ehrenamtliche Mitarbeiter, Anrechnung des Ehrenamts bei der Studienplatzvergabe oder bei den Rentenpunkten zu erreichen.
"Sie sind alle als preiswürdig einzustufen", wandte sich die Landrätin an die 21 Gruppierungen und Einzelpersonen". Sie bat die vorgeschlagenen Personen, weiterhin Vorbilder zu bleiben und andere von ihrem Tun zu überzeugen. Den mit 300 Euro dotierten ersten Preis bei der achten Ehrenamtspreises des Landkreises erhielt der Hüttenheimer Karl Ruß. Er spielt in verschiedenen Kapellen und wurde im vergangenen Jahre für 50 Jahren Kirchenmusik geehrt. Er kümmert sich um Prozessionen, Flurgänge oder festliche Gottesdienste, Reparaturen oder Sanierungen an der Kirche mit Zuschussanträgen und baulicher Abwicklung und wirkt seit 30 Jahren in der Kirchenverwaltung. Er hat historische Ausstellungen mit Bild- und Text-Beiträgen erstellt, entzifferte handschriftliche Bücher und sorgte dafür, dass diese Chroniken jetzt auf CD als Nachschlagewerk der Geschichtsforschung erhältlich sind.
Den zweiten Preis und 200 Euro durften die Vertreter des Kulturhistorischen Kreises Dettelbach entgegen nehmen. Der 1988 gegründete Verein hat sich der Erhaltung und Förderung der Kultur in Dettelbach und seinen Stadtteilen verschrieben und initiiert Führungen, Vorträge, Ausstellungen und setzt Impulse für die kulturell und geschichtlich relevanten Belange. Durch Projekte wie Bildhauersymposien entstanden ein Skulpturen- und Freizeitpark mit Kneipp-Becken, Boccia-Bahn, was eine offene Begegnungsstätte für Jung und Alt bedeutet. Der Verein ließ einen Kreuzschlepper restaurieren und an einem neuen Standort geschützter platzieren. Platz drei und 100 Euro gestand die Jury dem im Jahr 2002 aus der Taufe gehobenen Verein "Geschichte in Buchbrunn" zu. Die in Buchbrunn gefundene linearbandkeramische Siedlung Nordbayerns gab den Anstoß zur Vereinsgründung. Im Rathaus werden einige Funde aus der Zeit um 5000 vor Christus und seit dem Jahr 2008 bietet der Verein verstärkt museumspädagogische Aktionen mit Workshops für Kinder an. Mehrere Mitwirkende des Vereins um Wolfgang Döring als treibende Kraft haben die Buchbrunner Geschichte in dem 500 Seiten starken Buch "Geschichte und Geschichten" aufgearbeitet. Darin war selbst für Alteingesessene viel Neues und Wissenswertes für Neubürger zu finden.
Diese Personen und Gruppen wurden geehrt
Jeweils Urkunden, Glückwünsche und Dankesworte gab es für die Einzelpersonen: Ursula Zehnder (Abtswind), Michael Meyer (Kaltensondheim), Wolfgang Schneider (Hellmitzheim), Erich Kíefer (Kitzingen), Karlheinz Menger (Marktsteft), Gustav Förster (Nordheim), Lothar Flurschütz (Reupelsdorf) und Ulrike Lapp (Kleinlangheim).
Gewürdigt wurden Gruppen und Vereine: Initiativkreis Kultur, Geschichte und Archäologie (Kleinlangheim), Stadtbücherei St. Veit (Iphofen), Gruppe "Frech-Fromm-Fränkisch" (Kitzingen), Volkstanzgruppe Mainstockheim), Historische Burschenschaft Markt Einersheim, Arbeitskreis Kultur im Rathaus (Markt Einersheim), Siedlerverein Schwarzach, Bücherei-Team Sommerach, Helfer-Team Museum Barockscheune (Volkach) und Bürgerwehr Wiesentheid.
Quelle: Mainpost, 06.12.2018 (Hartmut Hess)