Preisverleihung „Unser Dorf hat Zukunft"

Am Kreisentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligten sich Buchbrunn, Effeldorf, Neuses am Berg und Wiesenbronn. Im Oktober war eine zehnköpfige Jury zur Bewertung unterwegs, begleitet von einer Delegation aus jedem Dorf. Effeldorf und Wiesenbronn erreichten die Stufe Gold, Buchbrunn und Neuses am Berg Silber. Unabhängig vom erreichten Platz erhielt jedes Dorf ein Preisgeld von 1500 Euro für die Teilnahme. Zur Preisverleihung in der Sporthalle Mainstockheim begrüßte Landrätin Tamara Bischof die Bürgermeister und Delegationen der beteiligten Dörfer sowie die Mitglieder der Jury mit Kreisfachberaterin Mechthild Engert als Vorsitzender.
Dass jedes Dorf ein Schmuckstück mit wunderbaren Menschen sei und der Wettbewerb keine Verlierer kenne, unterstrich Jury-Mitglied Josef Mend - wer teilnehme, gewinne auch. Vieles in den Dörfern bleibe ohne Bewertung unbeachtet.
Der Jury fiel ein sehr unterschiedlicher Entwicklungsstand auf. So gebe es nur in einem Dorf eine Gestaltungssatzung. Um den Charakter des Dorfbildes zu erhalten, müsse eine Förderung zur Entlastung von Bauherren angeboten werden. Überwiegend fehle eine aktuelle Bauleitplanung und ein ganzheitlicher Ansatz, um Ziele zu definieren und überlegt zu handeln. Finanzielle Unterstützung könnte zudem ehrenamtlichen Einsatz honorieren. Mend mahnte, jede Gemeinde sei eine ursprüngliche Gebietskörperschaft, unmittelbar verwurzelt mit der Volkssouveränität. Der Gemeinderat verantworte somit, wohin sich eine Gemeinde entwickelt.
Bischof und die jeweiligen Bürgermeister stellten die Kommunen vor. Bürgermeister Hermann Queck wertete die Anmerkungen der Jury als Ansporn für Buchbrunn, sich später wieder zu bewerben. Obwohl nur ein kleines Dorf, sei es bemüht, sich für die Zukunft aufzustellen. In den letzten Jahrzehnten gelang es, die Einwohnerzahl auf 1100 zu verdoppeln. Der TSV, der außerordentliches leiste, der Kindergarten im Ortskern, die Grund- und Mittelschule, der Dorfladen KummRei, die Tagespflege und „der schönste Spielplatz im Landkreis“ sorgten für eine gute Bewertung.
Dettelbachs Stadtteil Effeldorf hat zwar - geprägt vom ländlichen Leben in fruchtbarer Landschaft - nur 400 Einwohner, aber eine große Dorfgemeinschaft. Es wurden Pläne für Straßen und Plätze, den Friedhof und den Spielplatz entwickelt.
Bürgermeister Matthias Bielek bescheinigte eine nach der Bewerbung zunehmende Kreativität. Ortsteilsprecherin Manuela Erk sprach von einem verhaltenen Beginn, dann aber sei mutig und tatkräftig Hand angelegt und die Herausforderung angenommen worden. Für die Grüngestaltung verlieh Monika Weidt vom Kreisverband Garten- und Landschaftspflege einen mit 300 Euro dotierten Sonderpreis für vorbildlichen Einsatz.
Neuses am Berg hat zwei Kirchen und 400 Einwohner, konnte aber mit seiner Lage über dem Maintal, Landschaftsschutzgebiet und Mainaue als Vogelschutzgebiet punkten. In seinen Mauern mit fränkischer Geschichte werden Traditionen wie Weinfest und Glatzenfest hochgehalten.Wiesenbronn liegt als einziges Dorf nicht im Maintal. Am Fuß des Schwanbergs ist das geschichtsträchtige Dorf mit ehemaliger Synagoge von Wein-, Obst- und Gemeindewald geprägt und verfügt über überregional tätige Unternehmen. Der Dorfladen ist mit Bankkarte 24/7 zugänglich. Bürgermeister Volkhard Warmdt zeigte sich unglaublich erfreut über den Preis, mit der Bewerbung habe er Aufbruchstimmung erlebt. Seiner Stellvertreterin Annette Prechtel hatte er für besonderen Einsatz Blumen mitgebracht.

Text und Foto: Gerhard Bauer