Aus der Sitzung des Buchbrunner Gemeinderates

Dorfladen arbeitet nicht kostendeckend

Wegen der geltenden Abstandsvorgaben verlegte Bürgermeister Hermann Queck die letzte Sitzung des Gemeinderates Buchbrunn in alter Besetzung in die Mehrzweckhalle. Zu den Gemeinderäten gesellten sich zudem neun Zuhörer.
Im Mittelpunkt stand eine Ausarbeitung zum Dorfladen KummRei von Harald Kümmel. Er hatte sich mit der Geschäftsentwicklung beschäftigt und die Umsätze in den einzelnen Öffnungsstunden analysiert.
Kümmel machte deutlich, dass der Dorfladen in den sechs Jahren seines Bestehens nie kostendeckend arbeitete, das Defizit aber stets im sehr niedrigen Bereich zu finden war.
Seine Ausarbeitung ergab, dass es nicht an der mit 10,5 Stunden sehr langen Öffnungszeit liege. Durch teilweise Doppelbesetzungen seien insgesamt 5200 Stunden im Jahr zu leisten. Veränderungen daran seien nicht ratsam.
Er stellte hingegen einen umfangreichen Mehrstufenplan vor, um das Jahresergebnis zu steigern und dauerhaft zu sichern. Die Corona-Krise habe zwar ein sehr deutliches Umsatzplus im März ergeben, doch zähle die Belegschaft überwiegend auswärtige Kunden. Die Belegschaft habe zeitweise einen wahren Ansturm bewältigen müssen, die Stundenumsätze hätten sich zeitweise fast verdoppelt. Die Bevölkerung habe auch erkannt, wie wichtig ein eigener Dorfladen ist, doch kaufe nicht jeder Buchbrunner hier ein.
Wegen des Konsumverhaltens habe die Geschäftsleitung kaum Möglichkeiten, bei den Lieferanten in günstigere Rabattstaffeln zu kommen, bedauerte Kümmel und riet zu einem Mix aus mehreren Möglichkeiten.
Bürgermeister Queck will daher eine Umfrage zur Zufriedenheit in der Bevölkerung starten und so den Dorfladen unterstützen. Auch die Gemeinde werde das KummRei fördern, sei dabei aber an das Kommunalrecht gebunden.Für den Gesellschafterrat forderte Dietmar Riedel den Gemeinderat zu konkreten Ansätzen auf, um die Ertragslage zu verbessern, die Corona-Krise biete eine Chance zur Veränderung.

Verabschiedungen

Eigentlich hatte sich Bürgermeister Queck die Verabschiedung von fünf ausscheidenden Gemeinderäten vorgenommen. Die aber wurde wegen der aktuellen Lage vertagt und soll voraussichtlich in der Neujahrssitzung 2021 nachgeholt werden.
Nach 24 Jahren Hatte Georg Hopfengart nicht mehr kandidiert. Harald Geißendörfer trat nach 18 Jahren nicht mehr an, ebenso Alfred Schnabel und Steven Haass nach zwölf Jahren. Nach sechs Jahren hört auch Elisabeth Fischer auf, die eine spätere weitere Amtszeit jedoch nicht ausschloss.Queck dankte für eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit bei zahlreichen Projekten, die Buchbrunn voranbrachten.

Gemeinderat vergibt Gewerke für das Bürgerhaus

Bei der Vergabe von Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär-, Starkstrom- und Niederstromarbeiten einigte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung in der Mehrzweckhalle auf eine Version mit einer Heizung für das Gebäude. Werden im Haus befindliche Mietwohnungen saniert, können eigene Thermen eingebaut werden. Eine Heizung für zwei Gebäude fand keine Mehrheit.
Zur Kostensenkung wurde laut über das vorläufige Aussetzen moderner Technik mit späterer Nachrüstung nachgedacht.
Harald Geißendörfer warnte jedoch vor Nachrüstüberlegungen, die würden dann sowieso nie gemacht. Besser sei eine sofortige gute Ausstattung. Für eine Komplettausstattung plädierte auch Georg Hopfengart.
Die Kosten werden sich bei 175.000 Euro bewegen. Bürgermeister Queck wies jedoch darauf hin, dass es bei den Ausschreibungsergebnissen auch zu Überraschungen kommen könne.
Die Abbruchkosten wurden an das Unternehmen PK Abbruch aus Gnodstadt zum Gebotspreis von 35.700 Euro vergeben. Die Dachdecker- und Spenglerarbeiten führt das Unternehmen Timo Markert Dachbau aus Albertshofen zum Gebotspreis von 40.536 Euro aus. Die Fensterarbeiten wurden an die Reitz GmbH aus Eltmann zum Gebotspreis von 39.719 Euro vergeben.
Die Rohbauarbeiten übernimmt Koch Bauunternehmung aus Ochsenfurt, dafür fallen Kosten von 258.867 Euro an. Den Sonnenschutz baut Bauelemente Sauer aus Thüngen für 5.622 Euro ein. Die Zimmererarbeiten erledigt Holzbau Rössner aus Dettelbach zum Gebotspreis von 36.361 Euro.Bis auf die deutlich teureren Rohbauarbeiten lagen alle Gebote unter den Schätzwerten, es ergab sich eine Kostenmehrung von 73.000 Euro.

Weitere Themen der Ratsrunde:

Autor: Gerhard Bauer

Konstituierende Sitzung Buchbrunner Gemeinderat
Abnahme und Öffnung der Turmkugel